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Schlafstörungen (Insomnie)
Bei Insomnie handelt es sich um Schlaflosigkeit bzw. Schlafstörungen. Eines der folgenden Symptome ist kennzeichnend für diese Erkrankung:
• Ein- oder Durchschlafstörungen
• unzureichende Schlafdauer durch vorzeitiges Erwachen
• der Schlaf wird als nicht erholsam empfunden
Man spricht von Insomnie, wenn sich eines oder mehrere der oben genannten Symptome über einen Zeitraum von mindestens einem Monat erstrecken.
Bei Stress kann es ebenfalls zu Schlafstörungen kommen. Diese halten in der Regel nur wenige Tage an, man spricht in diesem Fall von akuter Insomnie. Wenn der Stress wieder abklingt, dann normalisiert sich in der Regel auch das Schlafverhalten. Schichtarbeit, häufige und lange Reisen sowie ein erhöhtes Lebensalter können ebenfalls zu einem veränderten Schlafverhalten führen. Im Alter ist das Bedürfnis nach Schlaf reduziert.
Bei länger andauernden Schlafstörungen sollte nach medizinischen Ursachen gesucht werden. Diese können am besten durch einen schlafmedizinischen Experten abgeklärt werden.
Unzureichender Schlaf wirkt sich negativ auf den Alltag aus und die Betroffenen leiden unter Müdigkeit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche. Zudem erhöhen Insomnien das Depressionsrisiko um das zwei- bis sechsfache und das Risiko von Herz- oder Hirninfarkten um bis zu 70 %.
Es werden zwei Formen der Insomnie unterschieden:
Primäre Insomnie
Das ist eine Form von Schlaflosigkeit, bei der organische und psychiatrische Krankheitsursachen ausgeschlossen werden konnten.
Sekundäre Insomnie
Bei dieser Form der Schlaflosigkeit konnten organische oder psychiatrische Krankheitsursachen nachgewiesen werden.
Medikamente
Pflanzliche Präparate
Zu den pflanzlichen Präparaten zählen u.a. Baldrian, Hopfen und Melisse, die sich durch eine beruhigende Wirkung auszeichnen. Vor allem Baldrian scheint bei längerer Einnahme einen positiven Effekt auf Durchschlafstörungen zu haben.
Benzodiazepinähnliche Hypnotika
Zu diesen Medikamenten zählen u.a. Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon. Sie wirken beruhigend sowie angst- und spannungslösend. Bei diesen Substanzen ist ein sorgsamer Umgang sehr wichtig, denn bei regelmäßiger Anwendung besteht eine erhöhte Suchtgefahr.
Niedrigpotente Antipsychotika und sedierende Antidepressiva
Zu den eingesetzten Antipsychotika zählen z.B. Levomepromazin und zu den Antidepressiva Mirtazapin und Trimipramin. Diese Medikamente sollten behutsam und nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Therapie
Die nichtmedikamentöse Therapie stützt sich auf folgende Therapiesäulen:
Schlafhygiene (Verhaltensweisen, die einen gesunden Schlaf unterstützen)
Es ist sinnvoll zu überprüfen, welche Faktoren einen gesunden Schlaf stören können. So ist es beispielsweise wichtig auf folgende Punkte zu achten:
- regelmäßige Schlafenszeiten einhalten
- auf einen ausgedehnten Mittagsschlaf verzichten
- nicht wach im Bett liegen: Wenn Sie nicht schlafen können, stehen Sie auf und suchen Sie sich eine leichte Beschäftigung in einem anderen Raum
- auf schwere Mahlzeiten, Alkohol und koffeinhaltige Getränke vor dem Zubettgehen verzichten
- einige Stunden vor dem Schlafengehen aufs Rauchen verzichten
- eine ruhige und angenehme Schlafsituation schaffen: Das Schlafzimmer sollte dunkel, gut belüftet und ruhig sein
- den Tag ruhig ausklingen lassen und auf anstrengende Aktivitäten vor dem Schlafengehen verzichten
- das Schlafengehen mit einem Ritual verbinden (z.B. Entspannungsmusik hören)
- das Schlafzimmer nur zum Schlafen nutzen
Entspannungstechniken
Es kann hilfreich sein, vor dem Einschlafen Übungen zu machen, welche die Entspannung fördern. Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Yoga sind dafür besonders geeignet.
Psychotherapie
Wenn Grund zur Annahme besteht, dass die Ursache für die Insomnie psychisch bedingt ist, kann es sinnvoll sein, sich einer Psychotherapie zu unterziehen.
Aktuelle Studien
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Schlaf-Wach-Rhythmusstörung
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Hamburg