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Heuschnupfen

Heuschnupfen ist eine der häufigsten Allergien in Deutschland. Mehr als 20 Prozent der Deutschen leiden während der Pollensaison darunter. Probleme bereiten den Betroffenen vor allem Pflanzenpollen, kleinste Blütenstaubteilchen in der Luft. Die auch als saisonaler allergischer Schnupfen bezeichnete Erkrankung ist an die Zeit des jeweiligen Pollenfluges gebunden. Pollen von Bäumen und Gräsern fliegen vom Frühling bis zum späten Herbst durch die Luft. Aufgrund ihrer geringen Größe gelangen die Pollen sehr tief in unsere Atemwege. Schon geringste Mengen können eine allergische Reaktion auslösen. Mit Beginn des Frühjahrs werden die ersten Pollen mit dem Wind verbreitet. Gerade die Birkenpollenallergie gilt hierbei als besonders aggressiv und macht vielen Betroffenen vor allem im Frühling schwer zu schaffen.

Für die Betroffenen bedeutet das oft eine jahrzehntelange Beeinträchtigung des Soziallebens, der schulische Leistungsfähigkeit und der Arbeitsproduktivität. Zudem treten häufig mit zunehmendem Alter vermehrt Kreuzallergien auf. Das bedeutet, dass der Betroffene nicht nur auf die entsprechenden Pollen als Allergen, sondern daran gekoppelt auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren kann, zum Beispiel die Kreuzallergie zwischen Birkenpollen und Nüssen.

In den letzten Jahrzehnten haben Häufigkeit und Stärke des Heuschnupfens deutlich zugenommen. Ein möglicher Grund dafür ist der Klimawandel und die infolgedessen immer früher einsetzende und zugleich länger andauernde Blütezeit der Pflanzen. Für die Entstehung des Heuschnupfens gibt es unterschiedliche Ursachen, z.B.: durch eine Vererbung der Allergieneigung oder durch zusätzliche Luftschadstoffe, die die Heftigkeit der Allergie verstärken.

Die allergische Reaktion beginnt mit einer Sensibilisierung gegenüber einem Allergen, wie zum Beispiel Blütenpollen der Birke. Beim ersten Kontakt stuft das Abwehrsystem des Körpers diese Art von Pollen als vermeintlichen Feind ein. Bei erneutem Kontakt startet der Körper dann die gezielte Bekämpfung. Diese Abwehrreaktion ist für die typischen Symptome des Heuschnupfens verantwortlich, wie Niesen, Juckreiz, Sekretion ( laufende Nase) und Obstruktion (Verstopfung der Nase) sowie juckende, tränende oder brennende Augen.

Die Diagnosestellung erfolgt über die genaue Dokumentation der Krankengeschichte des Betroffenen. Dazu gehören Angaben zu früheren Erkrankungen und Krankheiten in der Familie.   Eine körperliche Untersuchung mittels Hauttest dient dem  Nachweis von allergieauslösenden Stoffen und allergischen Reaktionen auf der Haut.  Darüber hinaus lassen sich durch eine Blutuntersuchung Antikörper feststellen, die eine allergische Erkrankung begründen.


Medikamente

Zur Behandlung der akuten Symptome des Heuschnupfens stehen verschiedenen Medikamente zur Verfügung.

Antihistaminika

Antihistaminika „unterdrücken“ die allergischen Reaktionen und mindern so die Heuschnupfen-Symptome.

Glukokortikoiden

Kortisonpräparate bekämpfen kurzfristig die überschießende Reaktion des eigenen Abwehrsystems.

Leukotrien-Rezeptor-Antagonist

Montelukast Leukotriene wirken an der Entstehung der allergischen Reaktion mit. Ihre Hemmung hemmt also auch die Symptome.

Cromone

Cromone dienen der Stabilisierung im Vorfeld einer allergischen Reaktion. Sie bremsen die Ausschüttung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen. Deshalb müssen sie mehrere Tage vor einer erwarteten Reaktion angewendet werden.

Außerdem können spezielle Hautpflegeprodukte helfen, die Begleitsymptome einer allergischen Reaktion, wie Juckreiz oder Brennen der Haut, zu lindern.


Therapie

Die Behandlung des Heuschnupfens stützt sich zum einen auf die Meidung der allergieauslösenden Pollen (Karenz), zum anderen auf  die medikamentöse Behandlung der akuten Symptome (siehe Medikamente). Eine allergenspezifische systemische Immuntherapie (ASIT) kann darüber hinaus zur langfristigen Gewöhnung an den Allergieauslöser  dienen. Dieses Vorgehen wird als Hyposensibilisierung bezeichnet. Hierbei wird das Immunsystem mit einer langsam steigenden Dosis des Allergens   konfrontiert. Dabei scheint es von Vorteil zu sein, möglichst früh in das Erkrankungsgeschehen einzugreifen, weil dadurch Neusensibilisierungen vermieden werden und die Entstehung von Asthma verhindert werden kann.


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