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Grippe / Influenza
Die Influenza, auch „echte“ Grippe oder Virusgrippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen.
Alltagssprachlich wird die Bezeichnung Grippe häufig auch für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich um verschiedene andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Virusinfektionen handelt.
Die Influenzaviren und die durch sie ausgelösten Erkrankungen existieren weltweit, allerdings kommen im Gegensatz zu den anderen Virustypen (insbesondere A) die Influenza-C-Viren nur sehr selten als Erreger der Virusgrippe vor. Jährlich sind nach Schätzungen der World Health Organization (WHO) 10 bis 20 % der Weltbevölkerung betroffen. Die Influenzaviren gehören zur Gruppe der Orthomyxoviridae.
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza veröffentlicht unter der Federführung des Robert-Koch-Instituts jährlich einen Saison-Abschlussbericht, in dem die jeweiligen statistischen Jahresdaten des Verlaufes der Erkrankung in Deutschland festgehalten sind.
Medikamente
Grundsätzlich ist eine vorbeugende „Grippeimpfung“ gegen die Influenza beim Menschen möglich, und sie gilt ähnlich wie die Impfung gegen Erreger anderer Infektionskrankheiten als die wirksamste vorbeugende Maßnahme. Allerdings sind Influenza-A-Viren enorm wandlungsfähig, so dass – um eine möglichst große Übereinstimmung der verwendeten Impfstämme mit den jeweils umlaufenden, krankmachenden Virus-Varianten zu erzielen – in der Regel eine jährliche Auffrischung der Immunisierung nötig ist. Deshalb finden, vorzugsweise in den Monaten Oktober und November, Impfaktionen statt, deren Kosten von den deutschen Krankenkassen in der Regel vollständig übernommen werden. Im Falle einer drohenden Epidemie ist eine Impfung auch zu jeder anderen Jahreszeit möglich und sinnvoll.
Erstmals 2013 wurde berichtet, dass auch ein quadrivalenter Influenza-Impfstoff getestet wurde, der neben zwei Influenza-A-Stämmen auch zwei Influenza-B-Stämme abdeckt. Dadurch konnte die Anzahl von Grippeerkrankungen bei Kindern halbiert werden[13]. Da Influenza-B-Viren sich nicht sehr verändern, können diese nun adäquat vorgebeugt werden. Bisher waren nur trivalente Impfstoffe vorhanden und es gab eine 50:50 Chance, dass der richtige Influenza-B-Stamm inkludiert wurde.
Die Impfungsrate in Deutschland nahm in den vergangenen Jahren stetig leicht zu, von 22,3 % der Bevölkerung in der Saison 2002/03 auf 26,5 % in der Saison 2004/05. Für das Jahr 1996 wurde die Zahl der Neuerkrankungen auf vier Millionen Fälle geschätzt. Einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts zufolge fallen jährlich 800.000 bis 1,6 Millionen Arbeitstage wegen Arbeitsunfähigkeit aus, ferner gibt es 10.000 bis 20.000 influenzabedingte Krankenhauseinweisungen.[14] Aktuell zeigt sich im europäischen Vergleich eine große Spannbreite für die Impfquote der saisonalen Influenza-Schutzimpfung im Alter ab 65 Jahren: Sie reicht von 1,7 % Geimpfter in Estland bis 75,0 % in den Niederlanden; die Impfquote für Deutschland beträgt 56,2 %.[15]
Besonders für Kleinkinder und für Erwachsene jenseits der 65 kann ferner eine Impfung gegen Pneumokokken sinnvoll sein. Diese Bakterien sind häufig verantwortlich für die einer Virusinfektion unmittelbar folgenden Lungenentzündung: Wer sich mit einem Influenza-Virus infiziert und an dessen Folgen stirbt, stirbt normalerweise nicht unmittelbar durch die Viren, sondern an einer Sekundärinfektion, und diese wird häufig durch Pneumokokken hervorgerufen. Mittlerweile gilt auch die Impfung gegen die neue Influenza (H1N1) auch bei Schwangeren als sicher, beziehungsweise ist das Risiko einer Influenza für Mutter und Kind größer als das Risiko der Impfung.
Therapie
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Um eine Infektion mit Influenzaviren zu behandeln, stehen eine Reihe spezifischer, antiviraler Medikamente zur Verfügung. Diese können bei rechtzeitiger Einnahme die Erkrankung abkürzen und lebensgefährliche Komplikationen bei gefährdeten Patientengruppen verhindern. Alle antiviralen Medikamente sind verschreibungspflichtig, da sie unter anderem bei nicht gefährdeten Patienten nicht angewandt werden sollten, um eine Resistenzentwicklung von Virusstämmen zu vermeiden. Auch sind der Zeitpunkt der Einnahme und bestimmte wichtige Kontraindikationen zu beachten. Von einer Selbstmedikation ist abzuraten.
Neben der spezifischen Therapie einer Influenza werden meist auch nur symptomatisch die Beschwerden der Patienten behandelt. Diese symptomatische Therapie soll die Entstehung oder das Fortschreiten von Komplikationen verhindern und die meist unangenehmen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Behinderung der Atemwege oder Labilität des Herz-Kreislaufsystems lindern. Sie haben auf die Vermehrung, Elimination oder Übertragung des Virus keinen Einfluss.
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