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Gicht

Gicht ist eine Stoffwechselstörung, bei der sich die Harnsäurekonzentration im Blut erhöht. Es bilden sich sogenannte Harnsäurekristalle, die sich in Gelenken, Sehnen, Schleimbeuteln, Ohrknorpeln oder der Haut ablagern können. Daraus können heftige Gelenkentzündungen und Gelenkschäden entstehen. Auch die Niere wird betroffen, indem sich die Kristalle auch dort absetzen. Unbehandelt führt Gicht zu Nierensteinen und Nierenschäden. Dabei ist die Erkrankung von heftigen Schmerzattacken geprägt. Bei den meisten Gichtkranken besteht eine angeborene Neigung zu einem erhöhten Harnsäurespiegel. Eine große Rolle bei der Entstehung von Gicht spielt auch die Ernährung: Besonders der regelmäßige Verzehr purinreicher Lebensmittel (wie Innereien, Fleisch) und hoher Alkohol wirken sich begünstigend auf Gicht aus. Andere Auslöser die Gicht begünstigen können sich beispielsweise Krankheiten, Medikamente oder Bewegungsmangel.

Der Verlauf von Gicht ist zu Beginn der Krankheit sehr schleichend. Gicht verläuft über Jahre bis Jahrzehnte teils ohne Symptome. Sobald jedoch der Harnsäurespiegel  im Blut einen kritischen Punkt erreicht, tritt meist ein akuter Gichtanfall auf.

Ist der Gichtanfall abgeklungen, folgt meinst eine Phase ohne Symptome, die Monate oder auch Jahre andauern kann. Wird die Gicht jedoch nicht oder zu spät behandelt kann sie in einen dauerhaften Verlauf übergehen und chronisch werden.


Medikamente

Eine dauerhafte Therapie der Gicht basiert auf zwei Säulen: Medikamente und Ernährungsumstellung. Die Umstellung der Ernährung bei Gicht bedeutet vor allem, auf purinreiche Nahrungsmittel zu verzichten. Zum Einsatz kommen folgende Medikamente:

Colchicin
Für einige Monate begleitend zur übrigen Medikation zur Vorbeugung von Gichtanfällen.

Allopurinol
Zur Unterdrückung der Harnsäurebildung (ein sogenanntes Urikostatikum).

Febuxostat
Soll erhöhte Harnsäurespiegel senken, die bereits zu Ablagerungen geführt haben. Nach der Akutphase zielt die Dauerbehandlung der Gicht darauf ab, den Harnsäurespiegel zu normalisieren und stabil zu halten sowie zu verhindern, dass wiederholt Gichtanfälle auftreten und die Krankheit weiter fortschreitet.


Therapie

Elementar ist die Änderung der Lebens- & Essgewohnheiten in folgenden Punkten:

  • Alkoholgenuss stoppen
  • Üppige Mahlzeiten, Fasten oder Durstphasen sollten vermieden werden
  • Purinarme kost zu sich nehmen
  • Körperliche Aktivität > hilft den Harnsäurespiegel zu senken
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen, mind. 2 L am Tag
  • Übergewicht langsam reduzieren – durch gesunde Ernährung und viel Bewegung

Außerdem werden einige Allgemeinmaßnahmen empfohlen:

  • Kühlende Umschläge
  • Bettdecken von empfindlichen Gelenken fernhalten
  • Gegebenenfalls Bettruhe
  • Betroffene Gelenke hoch lagern

Der Arzt wird außerdem die Harnsäurewerte im Blut regelmäßig überprüfen. Bei chronischer Gicht mit Gelenkschmerzen können eventuell physikalische Therapien lindernd wirken.


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