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Fibromyalgie
Das Fibromyalgie-Syndrom ist ein häufig auftretendes chronisches Schmerzsyndrom, auch Faser-Muskel-Schmerz genannt. Es wird charakterisiert durch Muskel- und Gelenkschmerzen an mehreren Stellen im Körper, die über mehrere Monate anhalten können. Es handelt sich um eine gutartige Erkrankung mit oftmals hohem Leidensdruck für die Betroffenen. Dieser kommt vor allem durch die meist lange und schwierige Ursachensuche zustande, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Denn die Fibromyalgie ist ein komplexes und schwer durchschaubares Krankheitsbild, das zusätzlich von anderen Beschwerden wie einer unnatürlich gesteigerten Schweißbildung, Mundtrockenheit und unwillkürlichem Zittern (Tremor) begleitet wird. Des Weiteren klagen die Betroffenen häufig über depressive Verstimmungen mit ausgeprägter Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen, sowie Herzrasen/-stolpern und Magen-Darm-Beschwerden.
Frauen sind wesentlich häufiger betroffen als Männer. Meist treten die ersten Symptome um das 50. Lebensjahr auf. Warum jemand an Fibromyalgie erkrankt, ist bisher ungeklärt und wird noch erforscht. Es ist davon auszugehen, dass bei der Krankheitsentstehung verschiedene Faktoren zusammenwirken. Die Fibromyalgie ist ein eigenständiges Krankheitsbild, das sich weder als Entzündung oder Stoffwechselstörung, noch als rheumatologische Erkrankung einordnen lässt. Die bisherige Forschung geht davon aus, dass Fibromyalgie Patienten Schmerz und Stress anders verarbeiten als Gesunde. Reize, die normalerweise nicht schmerzhaft sind, werden von den Betroffenen als Schmerz empfunden, weil durch die Erkrankung die Schmerzschwelle verändert ist. In diesem Fall sprechen Experten von einer funktionellen Störung ohne erkennbaren organischen Schaden. Das bedeutet, dass scheinbar gesunde Körperstrukturen nicht optimal zusammen spielen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krankheiten zeigen sich bei Fibromyalgie Patienten keine Laborwertveränderungen. Ein Nachweis durch Laboruntersuchungen ist also nicht möglich. Die Diagnose wird so im Zusammenspiel aus ausführlicher Anamnese im Zusammenhang mit den oben beschriebenen klinischen Symptomen des Patienten gestellt.
Medikamente
Über den Nutzen einer medikamentösen Therapie muss im Einzelfall entschieden werden. Gerade wenn ein Betroffener zusätzlich an einer Depression erkrankt ist, können Medikamente wie Antidepressiva eine sinnvolle Ergänzung der Therapie darstellen. Dies ist immer im persönlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt unter Einbeziehung von Nutzen und Risiken zu klären.
Therapie
Trotz verschiedener Behandlungsmöglichkeiten, bleiben die Symptome der Krankheit meist bestehen. Sie können jedoch durch eine gezielte Veränderung des Lebensstils positiv beeinflusst werden. Hierzu zählen: regelmäßiger Sport, Entspannungsübungen und Krankengymnastik. Auch eine begleitende psychosomatische Therapie kann zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität führen und dabei helfen besser mit der Krankheit umzugehen.