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Diabetes mellitus Typ 2
Die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Erkrankung, die zu erhöhtem Blutzuckerspiegel führt. Dieser schädigt auf lange Sicht Nerven und Blutgefäße, was zahlreiche Organprobleme mit sich bringt. Daraus entstehende Folgeerkrankungen sind beispielsweise Netzhautschäden, Nierenschwäche, Schlaganfälle oder Herzinfarkte. Wurde die Krankheit in der Vergangenheit noch als „Alterszucker“ bezeichnet, so erkranken heute auch immer mehr jüngere Menschen im Alter von 30-40 Jahren an Diabetes mellitus Typ 2. Gründe hierfür sind beispielsweise starkes Übergewicht in jungen Jahren oder zu wenig Bewegung. Beim Diabetes Typ 2 schüttet die Bauchspeicheldrüse zwar meist ausreichend Insulin aus. Die Körperzellen, die Insulin brauchen, um den Zucker aus dem Blut aufzunehmen, reagieren jedoch zunehmend unempfindlicher auf das Insulin – sie werden resistent. Damit steigt auch in diesem Fall der Blutzuckerspiegel. Die Ursachen für Diabetes mellitus sind oftmals familiäre Veranlagungen, aber auch Bewegungsmangel und Übergewicht spielen eine Rolle. Da über die Jahre keine spezifischen Symptome bei Erkrankten auftreten, wird Diabetes oft nur zufällig bei einer Routineuntersuchung entdeckt.
Typische Diabetes Typ 2 Anzeichen sind:
- Schwäche, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
- Immunschwäche – Neigung zu Infektionen
- trockene oder juckende Haut (Pruritus)
- vermehrter Durst und Harndrang
- Sehstörungen
Medikamente
Gegen Diabetes mellitus Typ 2 gibt es verschiedene Medikamente und Behandlungen:
Insulin
Die bekannteste Behandlungsform ist das Spritzen von Insulin. Wenn die Blutzuckerwerte trotz gesunder Lebensweise und Medikamenten nicht ausreichend sinken, sollte eine Insulinbehandlung in Erwägung gezogen werden. Es gibt verschiedene Formen der Insulintherapien. Für die Entscheidung, welche zur Anwendung kommt, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle: Sind z.B. nur die morgendlichen Nüchternwerte zu hoch, kann es genügen, abends ein langwirkendes Insulin zu spritzen.
Neben der Einnahme von Insulin gibt es auch verschiedene andere Medikamente, die an Diabetes mellitus Typ 2 leidende Menschen einnehmen können:
Metformin
Metformin kann bereits zum Zeitpunkt der Diagnose vom Patienten eingenommen werden oder im weiteren Verlauf der Erkrankung. Ist eine Metformingabe nicht möglich, können auch andere Medikamente wie Sulfonylharnstoffe oder Acarbose verordnet werden.
Alpha-Glucosidasehemmer
Sie beinhalten Wirkstoffe, wie Miglitol oder Acarbose und hemmen das Enzym Glukosidase, welches im Dünndarm Kohlehydrate zu Einfachzuckern abbaut. Dadurch wird ein Übertritt von Zucker aus dem Darm ins Blut verzögert. Somit steigt der Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten weniger stark an. Nebenwirkungen sind beispielsweise Blähungen.
Sulfonylharnstoffe
Sulfonylharnstoffe enthalten Wirkstoffe wie Gliquidon, Glipizid oder Glimepirid und regen die Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse an. Sie können daher nur angewendet werden, wenn die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert. Zu den Nebenwirkungen gehören Unterzuckerung, insbesondere bei älteren Menschen. Daher ist eine regelmäßige Aufnahme von Nahrung unerlässlich.
Glinide
Glinide enthalten Repaglinide als Wirkstoffe und ähneln den Sulfonylharnstoffen. Auch sie regen die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse an, wirken jedoch schneller als Sulfonylharnstoffe. Sie halten jedoch nicht so lange an.
Glitazone
Glitazone verbessern die Insulinempfindlichkeit der Zellen und besitzen Wirkstoffe wie Pioglitazon und Rosiglitazon. Das Insulin kann mithilfe der Wirkstoffe den Zucker besser aus dem Blut in die Zellen schleusen. Jedoch wird Pioglitazon nur im Einzelfall verordnet und Rosiglitazon wurde wegen unerwünschter Nebenwirkungen vom europäischen Markt genommen.
Therapie
Viele helfende Maßnahmen können Erkrankte selbst vornehmen, dazu zählen:
Ernährung bei Diabetes
Auch die Ernährung sollte von Diabetikern im Auge behalten werden. Sie sollten grundsätzlich jedoch dieselben Empfehlungen für eine gesunde Kost wie für Menschen ohne Diabetes befolgen. Dabei gilt es auch Zucker zu verwenden und diesen nicht zu unterbinden. Dabei sollte der Anteil an der täglichen Kalorienzufuhr nicht überschritten werden – versteckte Zucker, etwa in süßen Brotaufstrichen, Fruchtnektar und Konserven eingeschlossen. Zu süße Getränke sollten Erkrankte jedoch vermeiden, da der enthaltene Zucker sehr schnell ins Blut gelangt und zu Blutzuckerspitzen führt, die für die Gefäße schädlich sind. Daher sollte Zucker besser in Verbindung mit Nähr- oder Ballaststoffen aufgenommen werden. So geht er langsamer ins Blut und rasche Anstiege werden vermieden.
Sport
Sport verbessert die Insulinempfindlichkeit der Zellen und bewirkt so, dass der Zucker besser aus dem Blut in die Zellen gelangt. Vielen Menschen mit Diabetes gelingt es, ihre Blutzuckerwerte allein durch eine gesundheitsfördernde Lebensweise wieder in den Normalbereich zu senken. Im Idealfall bewegt man sich also viel, um die Ausdauer und die körperliche Kraft zu stärken.
Ballaststoffe
Ballaststoffe wirken glättend auf den Blutzuckerspiegel, da sie bewirken, dass der Zucker langsamer ins Blut übertritt. Desweiteren verbessern sie die Blutfettwerte und machen länger satt.